Romno Chabpen
Ein Blick in die Küche der Sinti und Roma Europas
von Chana Dischereit (Herausgeber), Daniel Strauß (Herausgeber), Esther Dischereit (Mitwirkende)
Edition Faust 2020
gebunden 14,00 €
Ein Blick in die Küche der Sinti und Roma Europas Das etwas andere Kochbuch „Romno Chabpen“ führt vor Augen, dass auch Kultur durch den Magen gehen kann und sich ein Bogen von der Küche zur Geschichte schlagen lässt. Vor mehr als einem Jahrtausend aus ihrer indischen Herkunftsregion vertrieben, haben Sinti und Roma die eigenen Essentraditionen nach und nach mit den Speisen ihrer europäischen Heimatländer verschmolzen. Hier begegnen sich Tradition und Moderne. Jedes Rezept ist mit historischen Hintergründen und den Biografien der Köchinnen verknüpft und macht die Leserinnen und Lesern zugleich mit der Kulturgeschichte einer nach wie vor diffamierten Minderheit vertraut. Sinti, Roma, Kelé, Resande – sie alle und viele mehr finden sich in diesem Buch wieder und erlauben Blicke in ihre Küche. „Meine Oma und ich gingen oft in den Wald, und sie erklärte mir Schaha (Wildgemüse). Wir sammelten Sauerampfer, Vogelmiere, Brennnessel und vieles anderes mehr. Wenn ich koche, sehe ich die Hände meiner Oma.“ Angela Kartali
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Chana Dischereit studierte an den Universitäten in Heidelberg und Berlin. Nach ihrem Masterabschluss in Zukunftsforschung nahm sie ihre Arbeit beim Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg (VDSR-BW) als Referentin auf, hier in den Bereichen Bildung, Presse, Kultur und Wissenschaft. Sie engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus, insbesondere im Zusammenhang mit der Mordserie des NSU und war an zahlreichen Orten in Deutschland Rednerin und Diskutantin. Daniel Strauß ist Vorstandsvorsitzender des VDSR-BW und Vorstandsvorsitzender der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland.
Flucht
Issa Watanabe
Carl Hanser Verlag 2020
gebunden 16,00 €
Über Flucht, Individualität, Mitgefühl und Menschenrechte – Issa Watanabe illustriert ein bewegendes Bilderbuch ganz ohne Worte.
Wie viele Grenzen muss man überschreiten, bis man ein Zuhause findet? In eindrücklichen Bildern und ganz ohne Worte erzählt dieses Buch eine Geschichte, die uns alle angeht: von Menschen, die weltweit auf der Flucht sind. Es ist die Geschichte einer Reise in eine ungewisse Zukunft, auf der die Flüchtenden Opfer bringen, geliebte Menschen zurücklassen und Grenzen überwinden müssen. Auf der Verlust und Hoffnung nebeneinander existieren. Selbst die Stärksten sind auf dieser Reise manchmal schwach, selbst die Kleinsten können nicht immer gerettet werden. Alle müssen mutig sein, um weiterzukommen. Doch wie geht es weiter, wenn die Flüchtenden ankommen? Ein Bilderbuch, das viele Interpretationsmöglichkeiten und Gesprächsanlässe bietet.
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Issa Watanabe wurde 1980 in Lima, Peru geboren. Sie ist die Tochter eines Dichters und einer Karikaturistin. Mit 19 Jahren wanderte sie nach Spanien aus, studierte Kunstgeschichte und Illustration. Seitdem hat sie einige preisgekrönte Bilder- und Kinderbücher veröffentlicht und Projekte zum Thema Integration initiiert. Heute lebt sie mit ihrer Tochter und zwei Katzen auf Mallorca, hält Vorträge und veranstaltet Workshops. Flucht ist ihr erstes Bilderbuch bei Hanser (2020).
Der innere Stammtisch
Ein politisches Tagebuch
Ijoma Mangold
Rowohlt Buchverlag 15. September 2020
gebunden 22,00 € 224 Seiten
Ijoma Mangold führt ein politisches Tagebuch und beschreibt darin die Ereignisse sowie seine wechselnden Reaktionen darauf: auf Trump und auf Greta, auf Boris Johnson, von dem er sich allzu gern hat täuschen lassen; auf den Mietendeckel, den Terror von Hanau, das Corona-Virus.
Die alte Eindeutigkeit ist aus der Politik verschwunden. Sie wurde ersetzt durch Reflexe und Schnappatmung, durch Wut und Widersprüchlichkeit. Doch gerade dieses Unreflektierte, die Affekte, der Stammtisch, der permanent nur für uns selbst in uns zu hören ist, ist das, so Mangold, was das Politische im Tiefsten ausmacht. Sein ist Text Zeitdiagnostik, eine Darstellung des politischen Gegenwartstheaters durch einen aufmerksamen Insider, eine politische Anthropologie.
Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der «Berliner Zeitung» und der «Süddeutschen Zeitung» wechselte er 2009 zur Wochenzeitung «Die Zeit», deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Inzwischen ist er Kulturpolitischer Korrespondent der Zeitung. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung «Die Vorleser». Außerdem gehört er zum Kritiker-Quartett der Sendung «lesenswert» des SWR-Fernsehens. 2017 erschien «Das deutsche Krokodil». Mangold lebt in Berlin.

Die Eiserne Lunge
Lesenswerte Bücher zum Thema Epidemie
einige Vorschläge:
Philip Roth "Nemesis"
Camus "Die Pest"
E. Allan Poe "Die Maske des Roten Todes"
Wie kommt Ihr nun zu diesen Büchern?
- bei mir an die Scheibe klopfen - oder
- das Buch im Schaufenster mit dem Handy fotographieren und mir per Mail senden - oder
- Titel und Autor in einer Mail an mich senden - oder
- einfach anrufen ;-)
Das Buch kommt dann z.B. mit der Post zu Euch!
Telefon.: 06221-26036 - E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Brennpunkt Ökologie
Kulturelle und gesellschaftspolitische Interventionen
Jost Hermand
u.a. ein Aufsatz zu Wassili Lepantos Postulat einer ökologischen Kunst
Böhlau Köln 2020
gebunden 40,00 € 262 Seiten
Angesichts der immer prekärer werdenden ökologischen Krisen sollte jede Bewegung, jedes Buch, jede öffentliche Äußerung, die sich seit dem späten 18. Jahrhundert für ein naturschonendes Verhalten ausgesprochen hat, ernst genommen werden. Dieser Band geht jenen Zeugnissen nach und versucht, sie für die Gegenwart relevant zu machen.
Neben politischen und sozioökonomischen Aspekten beschäftigen sich Jost Hermands Spurensuchen vor allem mit jenen Protagonisten innerhalb der Kultur- und Geisteswissenschaften, die sich, sei es in Tierschutzvereinen, als Vegetarier, in der Lebensreformbewegung, im Heimatschutz oder in der Partei »Die Grünen« mit gesamtgesellschaftlichem Verantwortungsgefühl in den Chor jener Stimmen einzumischen versuchten, die sich im Hinblick auf das Überleben künftiger Generationen für die Aufrechterhaltung der in der Natur vorgegebenen Grundlagen eines menschenwürdigen Daseins eingesetzt haben.
Über den Autor
Jost Hermand, geboren 1930 in Kassel, Studium der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Marburg, seit 1958 Professor of German Culture an der University of Wisconsin-Madison (USA). Seit 1967 Vilas Research Professor, seit 2003 Honorarprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin. 2010 Dr. phil. h.c. der Universität Kassel, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Mitbegründer der International Brecht Society. Gastprofessuren an der Harvard University, der University of Texas at Austin und den Universitäten Marburg, Kassel, Bremen, Oldenburg, Freiburg, Essen, Potsdam, München, Köln, Gießen, und der Freien Universität Berlin.