Der innere Stammtisch
Ein politisches Tagebuch
Ijoma Mangold
Rowohlt Buchverlag 15. September 2020
gebunden 22,00 € 224 Seiten
Ijoma Mangold führt ein politisches Tagebuch und beschreibt darin die Ereignisse sowie seine wechselnden Reaktionen darauf: auf Trump und auf Greta, auf Boris Johnson, von dem er sich allzu gern hat täuschen lassen; auf den Mietendeckel, den Terror von Hanau, das Corona-Virus.
Die alte Eindeutigkeit ist aus der Politik verschwunden. Sie wurde ersetzt durch Reflexe und Schnappatmung, durch Wut und Widersprüchlichkeit. Doch gerade dieses Unreflektierte, die Affekte, der Stammtisch, der permanent nur für uns selbst in uns zu hören ist, ist das, so Mangold, was das Politische im Tiefsten ausmacht. Sein ist Text Zeitdiagnostik, eine Darstellung des politischen Gegenwartstheaters durch einen aufmerksamen Insider, eine politische Anthropologie.
Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der «Berliner Zeitung» und der «Süddeutschen Zeitung» wechselte er 2009 zur Wochenzeitung «Die Zeit», deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Inzwischen ist er Kulturpolitischer Korrespondent der Zeitung. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung «Die Vorleser». Außerdem gehört er zum Kritiker-Quartett der Sendung «lesenswert» des SWR-Fernsehens. 2017 erschien «Das deutsche Krokodil». Mangold lebt in Berlin.

Die Eiserne Lunge
Lesenswerte Bücher zum Thema Epidemie
einige Vorschläge:
Philip Roth "Nemesis"
Camus "Die Pest"
E. Allan Poe "Die Maske des Roten Todes"
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Brennpunkt Ökologie
Kulturelle und gesellschaftspolitische Interventionen
Jost Hermand
u.a. ein Aufsatz zu Wassili Lepantos Postulat einer ökologischen Kunst
Böhlau Köln 2020
gebunden 40,00 € 262 Seiten
Angesichts der immer prekärer werdenden ökologischen Krisen sollte jede Bewegung, jedes Buch, jede öffentliche Äußerung, die sich seit dem späten 18. Jahrhundert für ein naturschonendes Verhalten ausgesprochen hat, ernst genommen werden. Dieser Band geht jenen Zeugnissen nach und versucht, sie für die Gegenwart relevant zu machen.
Neben politischen und sozioökonomischen Aspekten beschäftigen sich Jost Hermands Spurensuchen vor allem mit jenen Protagonisten innerhalb der Kultur- und Geisteswissenschaften, die sich, sei es in Tierschutzvereinen, als Vegetarier, in der Lebensreformbewegung, im Heimatschutz oder in der Partei »Die Grünen« mit gesamtgesellschaftlichem Verantwortungsgefühl in den Chor jener Stimmen einzumischen versuchten, die sich im Hinblick auf das Überleben künftiger Generationen für die Aufrechterhaltung der in der Natur vorgegebenen Grundlagen eines menschenwürdigen Daseins eingesetzt haben.
Über den Autor
Jost Hermand, geboren 1930 in Kassel, Studium der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Marburg, seit 1958 Professor of German Culture an der University of Wisconsin-Madison (USA). Seit 1967 Vilas Research Professor, seit 2003 Honorarprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin. 2010 Dr. phil. h.c. der Universität Kassel, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Mitbegründer der International Brecht Society. Gastprofessuren an der Harvard University, der University of Texas at Austin und den Universitäten Marburg, Kassel, Bremen, Oldenburg, Freiburg, Essen, Potsdam, München, Köln, Gießen, und der Freien Universität Berlin.
Hans Zengeler liest aus dem "Randgeher"
Michael Fischer von der dahlemer verlagsanstalt stellt seinen Autor vor
Dienstag 4. Februar 2020
19:30 Uhr
Buchhandlung & Antiquariat Schöbel
Plöck 56 a, 69117 Heidelberg
Eintritt: 6 €
ermäßigt: 4 €
Wieder eine Aufforderung an sich selbst:
ungewohnte Wege verlassen, nichts dürfte zur Gewohnheit mehr werden. Er glaube, er müsse sich völlig ins Ungewisse begeben, nicht schon vorher den Weg bestimmen, dazu neige er ja, sondern drauflosgehen, mitten in das Risiko hinein.
(Der Genesungsgeher)
Das deutsche Zimmer
Carla Maliandi
Berenberg Verlag GmbH 2019
gebunden 24,00 €
Heidelberg, nur nach Heidelberg. Was genau sie aus Buenos Aires in die deutsche Hauptstadt der Romantik treibt, weiß die namenlose Erzählerin in diesem schnörkellosen und gleichzeitig verwunschenem Romandebüt auch nicht recht. Ganz sicher hat es etwas damit zu tun, dass ihre Eltern vor der argentinischen Militärjunta dorthin geflohen waren, dass sie allerfrüheste Kindheitserinnerungen an die Gassen am Neckar hat, das Schloss, die Hügel, den Nebel. Doch das begleitet diese Geschichte allenfalls wie ein unterirdischer Fluss. An der Oberfläche findet und verliert die junge Frau alte und neue Freunde, probiert Lieben aus, sucht nach Unbestimmtem und traumwandelt durch die Stadt. Carla Maliandi erzählt eine Geschichte von Leben und Tod, in der die Magie kaum merklich die Wirklichkeit streift.